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Nucleus Torn: Andromeda Awaiting (Review)
Artist: | Nucleus Torn |
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Album: | Andromeda Awaiting |
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Medium: | CD | |
Stil: | Avantgarde/Alte Musik/Folklore |
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Label: | Prophecy | |
Spieldauer: | 46:20 | |
Erschienen: | 26.11.2010 | |
Website: | [Link] |
Die Schweizer Klangmaler um Fredy Schnyder erschaffen mit „Andromeda Awaiting“ den letzten, abschließenden Teil ihrer musikalischen Trilogie. Trotz ungewöhnlicher Harmonien konnte „Nihil“ noch verhältnismäßig leicht berühren. In großzügigen Pinselstrichen schufen NUCLEUS TORN damals romantische Landschaften, die wie ein Gemälde von Caspar David Friedrich auf das Gemüt einwirkten, das von einem schizophrenen Expressionisten verzerrt und mit einem dunklen Schleier überzogen wurde. Der Nachfolger „Knell“ sperrte sich konsequent gegen jedwedes unbedachte Konsumieren. Die Dunkelheit verdichtete sich. Sperrig und jeden musikalischen Fluss bewusst brechend führten die „Todesglocken“ den Hörer an seine Grenzen. Gegensätze wurden auf die Spitze getrieben. „Knell“ stellte Arbeit dar.
Und „Andromeda Awaiting“? Fredy Schnyder geht seinen Hörern wieder einen großen Schritt entgegen. Folklore, mittelalterliches Instrumentarium und avantgardistische Schlenker versprechen zwar einen nicht leicht zu verdauenden Reigen, doch NUCLEUS TORN setzen nicht auf Tanz ohne Berührung, sondern auf Ringelpietz mit Anfassen. Das Album geleitet den Hörer an den Händen über Höhen und Tiefen. Und auch, wenn nicht alles leicht ins Ohr rutscht, führen Streicher harmonisch durch jedes Tal. Ergreifend schön mäandert das Flötenspiel und beruhigend legen sich die Pianoklänge über geschundene Ohren. Maria D'Alessandros und Patrick Schaads Gesang, stets klar und growlbefreit, nimmt keinen zentralen Platz ein auf „Andromeda Awaiting“, ergänzt das Instrumentenspiel aber stets mit balladesken Tönen und folkloristischer Ungezwungenheit. Und wenn der letzte Track des Albums den musikalischen Bogen über vier Jahre zurück zu „Nihil“ spannt, dann begreift man, dass Fredy Schnyder einer Vision gefolgt ist, die hier und heute stimmig ihren Abschluss gefunden hat.
FAZIT: NUCLEUS TORN nehmen weiterhin eine Ausnahmestellung ein und klingen noch immer eigenständig, ohne sich musikalisch zu wiederholen. „Andromeda Awaiting“ stellt den gelungenen Abschluss einer Trilogie dar, die bar jeder Süßlichkeit Klassisches verbindet mit Avantgarde, Folklore und progressiver Liedkunst. Schönheit und absolute Finsternis verbinden sich hier musikalisch zu etwas, das aufgrund seiner Doppelwertigkeit klischeebefreit und damit wahrhaftig wirkt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- I
- II
- III
- IV
- V
- VI
- Bass - Fredy Schnyder
- Gesang - Patrick Schaad, Maria D'Alessandro
- Gitarre - Fredy Schnyder
- Keys - Fredy Schnyder
- Schlagzeug - Christoph Steiner
- Sonstige - Rebecca Hagmann (Cello), Christine Schüpbach-Käser (Violine), Anouk Hiedl (Flöte), Fredy Schnyder (church organ, bass, recorders, hammered dulcimer, Irish bouzouki, mandolin, oud, saz baglama, bagpipes)
- Nihil (2006) - 13/15 Punkten
- Knell (2008) - 12/15 Punkten
- Andromeda Awaiting (2010) - 12/15 Punkten
- Golden Age (2011) - 11/15 Punkten
Kommentare | |
Andreas
gepostet am: 11.12.2010 |
Gänsehaut statt Gänsemarsch, um die Labelkollegen von Dornenreich zu zitieren! |